Die Elbe

Flussfahrt mit ordentlich Strömung

Allgemein

Die gesamte Elbe ist 1.091 km lang. Ihr Ursprung liegt in Tschechien bei pindleruv Mlý. Bis zur Elbmündung fließt die Elbe 1.386 Höhenmeter herunter.

Der Teil der Elbe, der uns interessiert, ist die sogenannte Unterelbe. Sie reicht vom Hamburger City-Sporthafen bis zur Großtonne ELBE an der Elbmündung in die Nordsee. Diese Strecke ist 81 Seemeilen lang. Die Elbe schlängelt sich dabei an Orten wie Blankenese, Willkomm Höft, Wedel, Stade, Glückstadt, Brunsbüttel und Cuxhaven entlang.

Auf ihrem Weg wird die Elbe stetig breiter bis hin zu ca. 8 Seemeilen an der Mündung.

Tonnen zur Orientierung

Als Seeschifffahrtsstraße für die Großschifffahrt ist die gesamte Unterelbe betonnt. Die Betonnung erfolgt in Europa nach dem internationalen System „A“. Das bedeutet: Das Fahrwasser wird von See kommend an Steuerbord mit grünen Tonnen gekennzeichnet und an Backbord mit roten Tonnen. Die Tonnen stehen dabei mindestens auf der 10m-Tiefenlinie, meistens sogar in tieferem Wasser. Dadurch können auch größere Containerschiffe die Elbe bis Hamburg hinauf fahren. Häufig fahren sie mit der einlaufenden Flut, um eine weitere Tiefensicherheit von bis zu 4 Metern mitzunehmen.

Strömung

Neben der regulären Fließgeschwindigkeit von 1 bis 1,5kn kommt durch die Gezeiten eine erhebliche Strömung dazu.

In Seekarten für die Sportbootschifffahrt sind diese Strömungsgeschwindigkeiten mit sogenannten Strömungsdiamanten eingezeichnet. In einer dazugehörigen Legende kann man die Strömungsgeschwindigkeit und Strömungsrichtung für die Stunden Hochwasser -6 bis Hochwasser +6 ablesen. Unterschieden wird dabei noch nach Springtide und Nipptide. Bei Springtide ist der Höhenunterschied zwischen Niedrigwasser und Hochwasser – der sogenannte Tidenhub – größer als bei der Nipptide. Deshalb fließt bei der Springtide auch mehr Wasser in einer Stunde flußauf bzw. flußab. Daher entstehen dann auch höhere Strömungsgeschwindigkeiten.

Die Strömung im betonnten Fahrwasser ist höher als die Strömung neben dem Fahrwasser im flacheren Teil.

Diese Eigenschaft können Sie sich beim Befahren der Elbe zu Nutze machen. Fahren Sie mit dem Strom, empfehlen wir das Fahren im Fahrwasser entlang des Tonnenstrichs. Die übliche Geschwindigkeit Ihres Sportbootes erhöht sich dann um die Strömungsgeschwindigkeit.

Sollte der Strom gegen Ihre Fahrtrichtung fließen, dann fahren Sie neben dem Fahrwasser und können damit den Gegenstrom annähernd halbieren.

Berufsschifffahrt

Achten Sie bei Ihren Elbfahrten immer auf die Berufsschifffahrt und vermeiden Sie deren Behinderung. Es ist durchaus möglich, dass Sie Vorfahrt haben, aber bedenken Sie die träge Manövrierfähigkeit größerer Schiffe. Da nützt es nicht immer etwas im Recht zu sein.

Nützlicher Funkverkehr

Auf der gesamten Unterelbe gibt es Funkverkehr, der auf bestimmten Kanälen gesendet wird. Die Unterelbe ist in Funk-Abschnitte unterteilt. Hören Sie den Funkverkehr mit und schalten Sie die entsprechenden VHF-Kanäle bei der Weiterfahrt um. Er kann sehr nützlich sein.

Von See kommend:
Cuxhaven Elbe Traffic VHF Kanal 71
Immer 35 Minuten nach der vollen Stunde werden für den Bereich Elbansteuerung bis Ostemündung aktuelle Meldungen gesendet.

Brunsbüttel Elbe Traffic VHF Kanal 68
Immer 5 Minuten nach der vollen Stunde werden für den Bereich Ostemündung bis Hamburg aktuelle Meldungen gesendet.

Häfen & Ankerplätze

Hier liegen Sie richtig

In Cuxhaven haben Sie gleich zwei Häfen zur Auswahl: den Yachthafen und den Alten Hafen. Der Alte Hafen ist besonders geeignet für große Boote. Achten Sie bei der Ein- und Ausfahrt besonders auf die starken Querströme. Beide Häfen bieten ausreichend Tiefgang.

Der Sielhafen Altenbruch fällt weitestgehend trocken. Bei Niedrigwasser nur bis Tiefgang 0,6m geeignet. Bei Hochwasser bis zu 2,0m Tiefgang möglich.

In Otterndorf können Boote mit Tiefgang bis 1,5m am ersten Steg festmachen. Boote mit mehr Tiefgang liegen besser vor der Sielschleuse.

Ein kleiner Hafen, der trocken fällt und nur mit geringem Tiefgang angefahren werden sollte. Die Einfahrtrinne durch das Watt liegt gegenüber der Ostemündung.

Der Alte Hafen von Brunsbüttel ist ohne Benutzung der NOK-Schleuse ansteuerbar. Er fällt aber überall trocken. Bei der Anfahrt gibt es eine Barre mit nur 0,7m Tiefe bei Niedrigwasser.

Wenn Sie die Schleuse des NOK durchfahren, dann gelangen Sie gleich backbords zum Yachthafen Brunsbüttel. Frei von Gezeiten und mit direktem Anschluß zu den Einkaufsmöglichkeiten von Brunsbüttel.

Der kleine romantische Hafen von Freiburg an der Elbe ist über einen ca. 1km langen Priel zu erreichen. Bei Hochwasser beträgt der Tiefgang des Priels durchgängig 3,0m. Er ist also auch mit größerem Tiefgang passierbar. Am letzten Steg, dem Gästesteg, ist der Tiefgang zum Liegen ausreichend.

Die Stör ist ein Seitenfluß der Elbe. Ein Sperrwerk schützt das Hinterland vor Überflutung. Die Klappenbrücke ist permanent besetzt und kann per Funk angerufen werden.

Hinter dem Sperrwerk befindet sich gleich an Steuerbord ein großteils trockenfallender Hafen – das Störloch.

Ein paar Kilometer flußauf liegt dann die Steganlage von Wewelsfleth. In der dort ansässigen Werft werden Schiffe wie z.B. die Peking generalüberholt.

Ein kleiner Hafen hinter einem meistens geöffneten Sperrwerk. Der Tiefgang im Hafen beträgt 0,5-2,5m.

Glückstadt verfügt über einen Außenhafen mit immer ausreichend Tiefgang und über einen Innenhafen, der über die Schleuse zu erreichen ist.

Die Schleuse öffnet 3:30h vor HW bis 1h nach HW. Im Innenhafen liegt man mitten in der Stadt ohne Wellengang.

Unmittelbar vor der Ausfahrt von Glückstadt befindet sich die Rhinplatte. Das ist eine langgezogene Elbinsel. Entlang dieser Insel ist das Ankern sehr gut möglich, auch über Nacht. Achten Sie auf den Gezeitenwechsel und die damit einhergehende Änderung der Strömungsrichtung. Ein zusätzlicher Heckanker ist in diesem Falle zu empfehlen.

Der große Yachthafen von Wedel hat ca. 2000 Liegeplätze, daher steht hier auch jeder Service zur Verfügung. Sportboot-Werften, zahlreiche Bootsmotoren-Techniker, Diesel und Benzin, einen großen Kran, Yachtbedarf, einen Segelmacher und natürlich auch ein Restaurant. Die Stadt Wedel mit vielen Einkaufsmöglichkeiten und die S-Bahn nach Hamburg sind zu Fuß ca. 30 Minuten entfernt. (Mit dem Fahrrad 10 Minuten.)

Finkenwerder verfügt über zwei Yachthäfen. Der vordere ist vereinseigen und heißt Gäste herzlich willkommen. Im hinteren liegt man ruhiger. Eine HVV-Fähre legt in der Nähe an der Elbe alle 20 Minuten Richtung Hamburg Landungsbrücken ab.

Möchte man die Stadt Hamburg in vollen Zügen genießen, dann liegt man hier richtig. Der Hafen liegt direkt zum Eingang der Hafen-City mit der eindrucksvollen Elbphilharmonie nebenan.

Die gesamte Hamburger Innenstadt und auch die Reeperbahn ist von hier zu Fuß problemlos erreichbar.

Durch den regen Schiffsverkehr durch Fähren und Schlepper ist manchmal viel Schwell im Hafen.

Die Liegezeit im City-Hafen Hamburg ist für jedes Schiff auf vier Wochen im Jahr begrenzt.